Die 6 wichtigsten Zahlungsarten für Online Shops

Als Onlineshop-Betreiber hat man die Qual der Wahl, welche Zahlungsarten man seinen Kunden anbieten soll. Zum einen möchte man möglichst alle wichtigen an Zahlungsarten abdecken, um keine Kunden zu verlieren, aber zum anderen möchte man auch Sicherheit und natürlich sollte es auch nicht zu teuer sein. Generell zählen PayPal, Vorkasse, Rechnungskauf, Lastschrift und Kreditkarte zu den beliebtesten Zahlungsarten. Hier möchte ich mal die Vor- und Nachteile jeder der einzelnen Zahlungsarten auflisten.

 

PayPal

So ziemlich jeder kennt PayPal. Das ursprünglich von Ebay ins Leben gerufene Unternehmen ist zum einem der wichtigsten Online Zahlungsanbieter weltweit geworden. Mittlerweile hat es sich zu einem eigenständigen Unternehmen entwickelt und darf in keinem Onlineshop fehlen.

Die Vorteile liegen klar auf der Hand: Die Kunden fühlen sich erstens sicher und zweitens man kommt als Händler relativ schnell an sein Geld. Der Nachteil sind die Bearbeitungsgebühren und die Provision, welche PayPal pro Zahlung einbehält.

 

Vorkasse

Eine in Deutschland bei Händlern sehr beliebte Zahlungsart ist Vorkasse bzw. Bezahlung vor Versand der Ware. Diese wird in Deutschland auch von vielen Kunden gerne genutzt. Die Vorkasse-Zahlung setzt jedoch ein hohes Maß an Vertrauen beim Kunden voraus, da hier der Kunde das volle Risiko trägt. Um das Vertrauen des Kunden zu gewinnen hilft ein guter Name oder man kann auch durch einen professionellen Internetauftritt und unabhängige Bewertungsseiten wie Trusted Shops oder eKomi das Vertrauen erhöhen.

Auch hier sind die Vorteile leicht erkennbar: Der Händler hat kein Risiko und für ihn entstehen außer minimalen Transaktionsgebühren bei seiner Hausbank keine Kosten. Auch ist die Retourenquote bei Vorkasse geringer als bei anderen Zahlungsarten. Der Nachteil der Zahlungsart ist die fehlende Bereitschaft vieler Kunden, das Risiko zu tragen. Die Bereitschaft kann jedoch durch vertrauensbildende Maßnahmen erhöht werden.

 

Rechnungskauf

Der Rechnungskauf ist das Gegenstück zur Vorkasse. Hier hat der Kunde ein hohes Maß an Sicherheit und der Händler trägt das Risiko. Durch die großen Versandhäuser wie Otto und Quelle geprägt, hat sich diese Zahlungsart über Jahrzehnte zu einer der in Deutschland beliebtesten Zahlungsarten entwickelt.

Der klare Vorteil beim Rechnungskauf ist die hohe Kaufbereitschaft des Kunden, da er die Ware bestellen kann, ohne vorab zu bezahlen. Dadurch kauft der Kunde unüberlegter und gerne auch mal mehr. Genauso klar ist aber auch der Nachteil. Ein hohes Risiko lastet auf dem Onlineshop Betreiber, wenn er Ware ohne Bezahlung an den Kunden versendet. Auch sind die Retourenquoten bei dieser Zahlungsart sehr hoch.

Als Händler hat man beim Rechnungskauf die Möglichkeit, die Ware auf eigenes Risiko zu versenden oder über einen Dienstleister zu arbeiten. Wenn der Händler die Zahlungsart selbst abwickelt, muss er sich auch selbst um Bonitätsprüfungen oder das Mahnwesen kümmern und trägt das Risiko für Zahlungsausfälle. Es gibt aber auch Zahlungsdienstleister wie Klarna oder Billpay, die das für den Händler übernehmen. Dadurch trägt der Händler kein Risiko mehr, zahlt dafür aber auch zum Teil hohe Gebühren an die Dienstleister. Hier hängt es sehr stark von der Branche und dem Kundenklientel ab, für welche Lösung man sich entscheidet. Definitiv lohnt es sich, genau durchzurechnen, welche Lösung besser zum eigenen Onlineshop passt. [Mit Klarna habe ich bereits gearbeitet, mehr dazu findest du im Artikel Klarna Kauf auf Rechnung | Meine Erfahrung.]

Kreditkarte

Eine in Deutschland ebenfalls gängige Zahlungsart ist die Zahlung mit Kreditkarte. Die Zahlungsart Kreditkarte „kann“ für Kunden und Händler sehr sicher sein. Die Betonung liegt hier auf „kann“. Generell kann ein Kunde ein Zahlung mit Kreditkarte sogut wie immer zurückgehen lassen und hat dadurch eine hohe Sicherheit. Für den Händler ergeben sich hier zwei Probleme. Zum einen können Kunden mit der Kreidtkarte einkaufen und dann die Zahlung stornieren. Zum anderen können Betrüger mit gestohlenen Kreditkarten einkaufen und der Händler bleibt dann auf dem Schaden sitzen. Hier gibt es jedoch eine Lösung, wie sich der Onlinehändler vor Zahlungsausfällen schützen kann: Visa und Mastercard verwenden sogenannte Schutzmechanismen wie das Verfified by Visa und den 3D Secure Code an. Hier muss der Kunde bei der Zahlung ein selbst festgelegtes Passwort eingeben. So kann ausgeschlossen werdend dass die Kreidtkarte gestohlen wurde und der Kunde kann die Zahlung nicht mehr zurückgehen lassen.

 

Lastschrift

Die Lastschrift ist ein in Deutschland ebenfalls ein sehr beliebtes Zahlungsmittel. Bei der Lastschrift gibt der Kunde dem Händler seine Kontodaten und der Händler kann das Geld bequem vom Konto des Kunden abbuchen. An sich eine feine Sache, wäre da nicht ein Haken: Der Kunde kann eine Lastschrift innerhalb von 6 Wochen zurückbuchen. Somit hat diese Zahlungsart ein hohes Risiko für den Händler. Auch gibt es immer wieder Betrüger, die geklaute Bankdaten verwenden. Bei dieser Zahlungsart muss man als Händler sehr aufpassen, um seine Ware nicht an Betrüger zu verlieren.

 

Nachnahme

Die Nachnahme ist eine für den Händler sehr sichere Zahlungsart, da der Postbote den Kunden direkt an der Tür abkassiert und das Geld innerhalb weniger Tage an den Händler überwiesen wird. Die Sicherheit ist hier ganz klar beim Händler. Ein Nachteil bei der Nachnahme sind Pakete bei denen die Annahme verweigert wurde. Hier wird das Paket wieder an den Händler zurückgesendet und dieser muss dann auch die Nachnahmegebühren zahlen. Die Nachnahme ist für den Kunden auch relativ teuer, da die Nachnahmegebühren meist an den Kunden weitergegeben werden. Jedoch gibt es viele Kunden, welche diese Zahlungsart sehr schätzen und gerne verwenden.

 

Ich hoffe meine Zusammenfassung war informativ und hat dem ein oder anderen einen guten Überblick zu der Thematik gegeben. Welche Erfahrungen habt ihr bisher mit Zahlungsarten gemacht? Welche Anbieter könnt ihr empfehlen? Gerne beantworte ich auch Fragen in den Kommentaren.

 


 

Manuel Schramm

Manuel ist seit 15 Jahren Unternehmer im E-Commerce. Nach seinem Wirtschaftsabschluss in Harvard hat er erfolgreich einen eigenen Onlineshop gegründet. Mit seinem Shop für Jagdbekleidung und Jagdausrüstung pirschershop.de verzeichnet er seit der Gründung in 2010 jährlich zweistellige Wachstumsraten. Hier im Blog teilt er seine Erfahrungen und zeigt, wie auch du ein erfolgreiches Unternehmen im Internet starten kannst.

2 thoughts to “Die 6 wichtigsten Zahlungsarten für Online Shops”

  1. Sehr gut ausgearbeitet und vor allen Dingen verstaendlich.

    Ich habe einen Shop mit einem ausgetueftelten Warenwirtschaftsprogramm und werde jetzt einen neuen errichten.

    Einen zweiter Shop war bei Amazon installiert. Hier habe ich teilweise boese Ueberraschungen erlebt. Da ich/wir selbst versendet haben, sind einige Kunden auf die Idee gekommen, dass die Ware nicht angekommen sei.

    Den schlimmsten Fall hatte ich, dass eine Dame 4 mal 2 CD’s nicht erhalten haette, ich durch Recherchen herausfand, dass sie damit ihre Freundinnen „belieferte“ – beim 3. Mal waehlte ich Einwurf-Einschreiben, die Reklamtion bei der Post hat nichts ergeben, beim 4. Mal sandte ich per Einschreiben-Rueckschein.
    Es hat sich herausgestellt, dass jemand im Haus die Ware angenommen, jedoch nicht weitergegeben hatte.
    Zudem wurde ich von der Kundin telefonisch beschimpft und hatte bei Amazon auch nocvh eine schlechte Bewertung erhalten, was natuerlich geschadet hatte.

    Teilweise war dies aucheinzelnen Paketboten anzulasten, da es hier ja auch leider schwarze Schafe gibt, und vor Weihnachten die Ware einfach nicht ausgeliefert sondern quasi „gemops“ wurde.

    Beim Versand aus meinem eigenen Shop gab es keine Probleme.

    Am besten war die Zahlung per Vorkasse und ueber PayPal und was anderes moechte ich eigentlich im neuen Shop gar nicht mehr anbieten, denn die Bezahlart Kreditkarte hat mich auch nicht ueberzeugt, da kleinere Einzelhaendler nicht mehr zahlungsfaehig waren, jedoch langjaehrige Kunden, und in zwei Faellen sogar Insolvenz angemeldet hatten und die Ware war weg. Schaden 1: Ueber 30 Tsd. – Schaden 2: 7 Tsd.
    Gleiches mit einem anderen langjaehrigen Kunden: Auf der Messe eingekauft, Lieferschein ausgestellt, nach Rechnungslegung und Versand war dieser Kunde umgezogen und nicht mehr zu finden – Schaden 654,–.

    Gut, das mindert den Gewinn, wenn man einen solchen hat, aber ist nicht schoen, auch nicht fuer die Mitarbeiter, die mit soviel Herzblut bei der Sache waren und sich ueber jeden Auftrag freuten.

    Mal sehen, wie das jetzt aussieht, wenn ich solo wieder starte.

    Falls Sie meinen, mein Kommentar passt nicht – dann einfach loeschen oder ausduennen.

    Ihre Seite ist toll – danke fuer die vielen Infos und Tipps, auch ich lerne gerne immer wieder dazu.

    Herzliche Gruesse

    Gabriele

    Und es gab Kunden

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